2017-2019
FORSCHUNGSPROJEKT
Alterität und Xenophobie
Seit Beginn ihres Schreibens setzt sich Elfriede Jelinek kritisch mit der Konstruktion, Ausgrenzung und Vernichtung von Anderem bzw. Fremdem auseinander. Ausgehend davon widmete sich das Forschungsprojekt einer grundlegenden Befragung der Begriffe und Themenfelder Alterität und Xenophobie und untersuchte, wie diese in aktuellen künstlerischen Arbeiten gestaltet werden.
Dabei wurden Jelineks Auseinandersetzungen mit Fremdenhass und Rechtspopulismus im österreichischen Kontext sowie ihre neuesten Texte zu globalen Ereignissen untersucht und gaben den Anlass, die aktuellen politischen Entwicklungen und deren künstlerische Rezeption zu diskutieren.
Für diese Vorhaben wurden in einem ersten Schritt vier international vernetzte Arbeitsgruppen gebildet, die sich aus Mitgliedern der Forschungsplattform und internationalen ExpertInnen zusammensetzten. Diese Arbeitsgruppen untersuchten - mit unterschiedlichen Kommunikationsformen (wie Gesprächen, Beiträgen, die aufeinander reagieren, Kommentaren, E-Mail-Wechsel, Dialogen und Skype-Gesprächen) - von November 2017 bis März 2018 zu bestimmten Aspekten Forschungspositionen, diskutierten aktuelle und für die Zukunft relevante Forschungsfragen und entwickelten neue methodische Herangehensweisen.
DIE VIER ARBEITSGRUPPEN
1. Alterität
DIE MITGLIEDER DER ARBEITSGRUPPE
Prof. Dr. Barbara Agnese (Université de Montréal, Kanada)
Dr. Peter Clar (Universität Wien, Österreich)
Prof. Barbara Kosta, PhD (University of Arizona, USA)
Prof. Dr. Christoph Reinprecht (Universität Wien, Österreich)
Mag. Dr. Martin Reisigl (Universität Wien, Österreich)
Prof. Dr. Rita Svandrlik (Università degli Studi di Firenze, Italien)
DIE BEITRÄGE DER ARBEITSGRUPPE
Peter Clar:
„Die sind wir nicht! Die sind wir nicht!“ Identität und Alterität in Wolken.Heim.
Videokonferenz mit Barbara Kosta und Rita Svandrlik:
„Das Binäre aufbrechen“
Alterität und Fremdheit in Texten Elfriede Jelineks
2. Xenophobie und Rechtspopulismus
DIE MITGLIEDER DER ARBEITSGRUPPE
Prof. Dr. Anne Fleig (Freie Universität Berlin, Deutschland)
Dr. Elisabeth Kargl, Maître de Conférences (Université Nantes, Frankreich)
Dr. Edit Király (Eötvös Loránd Tudományegyetem Budapest, Ungarn)
Prof. Doz. Dr. Wolfgang Müller-Funk, Senior lecturer (Universität Wien, Österreich)
Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka (Central European University Budapest, Ungarn)
Univ.-Prof. Dr. Birgit Sauer (Universität Wien, Österreich)
Prof. Dr. Monika Szczepaniak (Uniwersytet Kazimierza Wielkiego w Bydgoszczy, Polen)
Dr. Joachim Warmbold, Senior lecturer (Tel Aviv University, Israel)
DIE BEITRÄGE DER ARBEITSGRUPPE
Monika Szczepaniak:
Meine traurige Lektüre oder Jelinek wäre in Polen wahnsinnig geworden
Edit Király:
Hier und Jetzt als Kunst. Die ungarische Situation
Elisabeth Kargl:
Reaktionen auf den Rechtsruck in Frankreich
Email-Wechsel zwischen Anne Fleig und Birgit Sauer:
„keine andere Möglichkeit als Stimme geben“
Mehrstimmigkeit und Ausgrenzung von Anderen: Zu Jelineks Auseinandersetzung mit rechts-populistischen Diskursen
Videokonferenz mit Wolfgang Müller-Funk, Anton Pelinka und Joachim Warmbold:
„Man ist nicht qua Natur fremd, sondern wird als fremd wahrgenommen"
Aktuelle Perspektiven auf Xenophobie und Rechtspopulismus
3. Sprachliche Strategien der Ein- und Ausgrenzung
DIE MITGLIEDER DER ARBEITSGRUPPE
Dr. Rosemarie Brucher (Kunstuniversität Graz, Österreich)
Dr. Silke Felber (Universität Wien, Österreich)
Assoc. Prof. Britta Kallin, PhD (Georgia Institute of Technology, USA)
Assoz. Prof. Dr. Hildegard Kernmayer (Karl-Franzens-Universität Graz, Österreich)
DIE BEITRÄGE DER ARBEITSGRUPPE
Hildegard Kernmayer:
„Wir sind wir, und wir bleiben da.“
Zu Elfriede Jelineks Texten Die Österreicher als Herren der Toten (1991), Was zu fürchten vorgegeben wird (1999) und Das Kommen (2016)
Videokonferenz mit Rosemarie Brucher, Silke Felber und Britta Kallin
"Das Sprechen über die Unmöglichkeit des Sprechens"
4. Eigen- und Fremdbilder: Internationale Übersetzung und Rezeption
DIE MITGLIEDER DER ARBEITSGRUPPE
Prof. Dr. Inge Arteel (Vrije Universiteit Brussel, Belgien)
Dr. André Bastian (Monash University, Australien, alumnus)
Univ.-Prof. Dr. Norbert Bachleitner (Universität Wien, Österreich)
Dr. Mumina Hafez (Universität Kairo, Ägypten)
Zoltán Halasi (Budapest, Ungarn)
Dr. Arnhilt Höfle (Universität Wien, Österreich)
Prof. Dr. Yasmin Hoffmann (L’Université Montpellier, Frankreich)
Dr. Agnieszka Jezierska (Uniwersytet Waszawski, Polen)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Klaus Kaindl (Universität Wien, Österreich)
DIE BEITRÄGE DER ARBEITSGRUPPE
Videokonferenz mit Norbert Bachleitner, André Bastian und Klaus Kaindl:
Vom „Ausloten eines Möglichkeitsraums“
Über den Umgang mit dem anderen Text und die Freiheit des Übersetzens
Inge Arteel, Yasmin Hoffmann, Agnieszka Jezierska:
Europäische Standpunkte zur Rezeption und Übersetzung von Jelineks Werk im Kontext von Xenophobie und Rechtspopulismus
Zoltán Halasi:
Zensur unterschwellig. Elfriede Jelinek in Ungarn und im Ungarischen
Arnhilt Höfle:
Einschätzungen zur chinesischen Rezeption
Mumina Hafez:
Jelinek verschleiert in Ägypten
Die Ergebnisse dieser vier Arbeitsgruppen wurden hier veröffentlicht und bildeten die Basis für ein interdisziplinäres Symposium mit internationalen WissenschafterInnen und KünstlerInnen, das von 17. bis 25.4.2018 stattfand. Die Beiträge der Arbeitsgruppen und des Symposiums sind im Band „Was zu fürchten vorgegeben wird“. Alterität und Xenophobie (2019) dokumentiert.
KOOPERATIONSPARTNER
Neben seinem zentralen Kooperationspartner, dem Elfriede Jelinek-Forschungszentrum wurde das Projekt in Kooperation mit folgenden Institutionen durchgeführt:
- Vrije Universiteit Brussel, Belgien
- Département D'Etudes Germaniques, Université de Nantes, Frankreich
- Département de littératures et de langues du monde, Université de Montréal, Kanada
- Department of History, Tel Aviv University, Israel
- Dipartimento di Lingue, Letterature e Studi Interculturali, Università degli Studi di Firenze, Italien
- Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien, Österreich
- Instytut Germanistyki, Uniwersytet Warszawski, Polen
- Germanisztikai Intézet, Eötvös Loránd Tudományegyetem Budapest, Ungarn
- Department of German Studies, University of Arizona, USA
Texte - Kontexte - Reflexion
Universität Wien
Hofburg, Batthyanystiege
(unter der Michaelerkuppel)
1010 Wien