17.1.2014, 11 Uhr
VIDEOKONFERENZ
"Postdramatik"? Aktuelle Forschungspositionen
im Rahmen des Projekts
"Sinn egal. Körper zwecklos"
Postdramatik - Reflexion & Revision
veranstaltet von der
Forschungsplattform Elfriede Jelinek
TeilnehmerInnen:
ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Pia Janke
Dr. Karen Jürs-Munby (Lancaster University, Großbritannien)
Prof. Dr. Hans-Thies Lehmann (Goethe Universität Frankfurt am Main, Deutschland)
ao. Univ.-Prof. Dr. Monika Meister (Universität Wien)
Dr. Artur Pełka (Uniwersytet Łódzki, Polen)
Moderation: Univ.-Ass. i. A. Mag. Teresa Kovacs
Im Rahmen der Projektes „Postdramatik“ - Reflexion und Revision diskutierten Pia Janke, Karen Jürs-Munby, Hans-Thies Lehmann, Monika Meister und Artur Pelka in Form einer Videokonferenz aktuelle Forschungspositionen und nötige neue Ansätze.
Ausgangspunkt war ein E-Mailwechsel zwischen Karen Jürs-Munby und Artur Pelka, der im November/Dezember 2013 stattfand.
Die Videokonferenz widmete sich der Befragung des Begriffs „Postdramatik“ sowie dem Nutzen und den Grenzen der mit ihm verbundenen Forschungsrichtung.
Problematisiert wurde das Faktum, dass der Begriff sowohl auf Theatertexte als auch auf Inszenierungen angewendet wird, was zu Ungenauigkeiten führen würde.
Hans Thies-Lehmann machte in diesem Zusammenhang auf den Unterschied zwischen „Postdramatik“ und „postdramatisch“ aufmerksam. Der Begriff „Postdramatik“ würde vom Text her gedacht und somit ein Theater nach der Dramatik suggerieren. Er betonte, dass „postdramatisches Theater“ keinesfalls ein Theater gegen oder ohne Text meinen würde, sondern ein Theater vor dem Hintergrund der dramatischen Tradition.
Weiters ging es um das Verhältnis von Dramatik und Postdramatik, das in der Forschung bislang zu wenig untersucht worden wäre, um die Frage nach dramatischen „Resten“ in „postdramatischen“ Theatertexten bzw. -formen und um die Untersuchung „postdramatischer“ Elemente in traditionellen Dramen.
Auch der historische Aspekt von „Postdramatik“ wurde diskutiert.
Darüber hinaus wurde auf das Politische im postdramatischen Theater und in Elfriede Jelineks Arbeiten eingegangen.
Abschließend wurden Desiderate der Forschung formuliert: so sollten Formen der Kollaboration zwischen TheatermacherInnen und AutorInnen, das Verhältnis von Dramatik und Postdramatik sowie die Theatralität zeitgenössischer Theatertexte zukünftig intensiver untersucht werden. Auch transkulturelle Betrachtungsweisen sollten in Zukunft verstärkt zum Tragen kommen.
Die Videokonferenz soll in die Vorträge und Gespräche des Symposiums „Sinn egal. Körper zwecklos“. Postdramatik – Reflexion & Revision einfließen.
Hier die Videokonferenz als Audio-Mitschnitt: Videokonferenz
Texte - Kontexte - Reflexion
Universität Wien
Hofburg, Batthyanystiege
(unter der Michaelerkuppel)
1010 Wien